dreimaldrei 2022

Literatur trifft Literatur – unter diesem Motto haben Marianne Jungmaier und Karin Peschka 2021 die Lesereihe dreimaldrei ins Leben gerufen: Neun Autor*innen stellen ihre Arbeit vor, darunter neben bereits etablierten Schriftsteller*innen auch Newcomer*innen. Die drei spannenden Abende zur Gegenwart im Gastzimmer stießen im Vorjahr auf reges Interesse, waren sehr gut besucht und machten allen Beteiligten große Freude, sodass die Fortsetzung schnell beschlossen war und dank der Fördergeberinnen durchgeführt werden kann. Der Schwerpunkt 2022 liegt neben der Spur – an jedem der drei Abende wird auch zeitgenössische Lyrik aus Österreich zu hören sein.

Harald Darer, Lisa Viktoria Niederberger, Verena Stauffer, Hermann Niklas, Martin Peichl, Maria Seisenbacher, Christian Futscher, Karin Ivancsics und Lisa Spalt lesen Lyrik und Prosa, moderiert von Marianne Jungmaier, eingeführt und willkommen geheißen von Karin Peschka. Im Anschluss an die Lesungen wird zu Wein und Brot geladen und zum Büchertisch der Buchhandlung Harrer by Melanie Hofinger.

Sichern Sie sich einen Platz – Anmeldung unter kontakt@gastzimmer.at. Beginn jeweils 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

3. Juni: Darer, Niederberger, Stauffer

Das neue Buch Harald Darers heißt Mongo, ist bereits sein fünfter Roman und, wie seine Vorgänger, im Picus-Verlag erschienen, der Mongo so beschreibt: „Kraftvoll, pointiert und herzerwärmend erzählt Harald Darer von einem Lebensweg, der trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich ist und zeigt: Glück ist fast immer möglich.“ Lisa-Viktoria Niederberger studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Kulturwissenschaften und arbeitete als Redakteurin der Literaturzeitschrift erostepost, als Buchhändlerin und beim freien Radio. Ihr Kurzprosa-Debüt Misteln erschien 2018 in der edition.mosaik. Bei dreimaldrei wird sie einen neuen Text aus ihrer feinen Feder vorstellen. Das O von Ousia sei ein Kreis, schreibt Verena Stauffer: „Zeichen einer Periode, in welcher die Vorkommnisse, vor allem Kommen und Gehen, vielleicht reine Wiederkehr waren.“ Verena Stauffers Gedichtband Ousia ist 2020 bei Kookbooks erschienen, die Autorin wird daraus lesen.

1. Juli: Niklas, Peichl, Seisenbacher

In Hermann Niklas‘ Gedichtband Wetter finden sich Zeilen wie: „außer atem / als wir an der Mauer einen Fuchs entdecken / er bleibt stehen / mit einer Pfote zwischen Himmel und Erde.“ „Von der Erdschicht über die Luftschicht bis zur Grenzschicht führt die Reise“, schreibt der Limbus Verlag, in dem Wetter erschienen ist, und Hermann Niklas nimmt uns auf diese Reise mit. Martin Peichls lyrische Prosa in Gespenster zählen wird von den Fotografien Matthias Ledwinkas auf wundersame Weise begleitet. Als Nachruf auf „Gefühle, Schilderungen von Zuständen, mit Menschen verbundene Hoffnungen und (…) einen Atlas der Verlassenschaften“ beschreibt Kremayr & Scheriau den 2021 erschienenen Band. Die Lyrikern Maria Seisenbacher widmet sich in Hecken sitzen der Zwischenwelt, dem Übergang zwischen dem Hier und dem Dort, dem Greifbaren und dem Unheimlichen. Verdichtete Sprache, Schattenwesen und menschenträumende Wälder: Hecken sitzen ist 2021 im Limbus Verlag erschienen.

23. September: Futscher, Ivancsics, Spalt

Christian Futscher schreibt Prosa und Lyrik, gibt seinen Büchern Titel wie Statt einer Mütze trug ich eine Wolke oder Mein Vater, der Vogel und erkundet, wie der Czernin-Verlag seinen Autor beschreibt, „mit feinem Humor, aber auch mit einem melancholischen Blick (…) die Absurditäten des Lebens.“ ∗ Das neue Buch von Karin Ivancsics wird kurz vor der Lesung erscheinen, daher sei sie hier mit einer kurzen Zeile aus ihrem bei Klever erschienenen Band mit Prosafragmenten Aufzeichnungen einer Blumendiebin vorgestellt: „Tauche mit mir auf den Grund des Meeres und taufe mich dort.“ ∗ Lisa Spalts Arbeiten zum Handeln in Sprache und Bildern haben viele Facetten und sind unter anderem in ihren bei Czernin erschienenen Büchern nachzulesen oder beim Durchstöbern ihrer umfangreichen Webseite zu entdecken: eine Schatzkiste der besonderen Art.

Fördergeberinnen


GAV (Grazer Autor*innen-Versammlung), Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, Volksbank Eferding, Raiffeisenbank Eferding, Sparkasse Eferding, Stadtgemeinde Eferding und communale oö.

Kurzbiographien

Harald Darer
Geboren 1975 in Mürzzuschlag, lebt in Wien. Schreibt Romane und Erzählungen. Zuletzt erschienen: Mongo. Roman, Picus, Wien 2022
www.der-darer.net
Christian Futscher
Geboren 1960 in Feldkirch, lebt in Wien, wo er u.a. Pächter eines Stadtheurigen war. 1998 erfolglose Teilnahme beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt, dafür 2006 Publikumspreis bei der „Nacht der schlechten Texte“ in Villach. 2008 Gewinner des Dresdner Lyrikpreises.
Zahlreiche Veröffentlichungen für Kleine (zuletzt: Gute Reise, Eierspeise!, Picus, 2020) und für Große (zuletzt: Mein Vater, der Vogel und Statt einer Mütze trug ich eine Wolke, beide Czernin, 2021 und 2022).
www.czernin-verlag.com/autor/christian-futscher
Karin Ivancsics
1962 in St. Michael geboren, lebt als Schriftstellerin in Wien und im Burgenland. Sie schreibt Erzählungen, Romane, Lyrik, Theaterstücke und Essays und erhielt dafür mehrere Auszeichnungen, u. a. Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin, Hertha-Kräftner-Preis (gemeinsam mit Andreas Okopenko). Veröffentlichungen im Hörfunk, Zeitschriften und Anthologien. Seit 2018 Leitung der Literaturtage im Weinwerk, Neusiedl/See.
Bücher zuletzt: Aus einem Strich die Landschaft, Essays, Edition lex liszt 12 (2015), Die Gastgeberin, Roman, Bibliothek der Provinz (2018), Aufzeichnungen einer Blumendiebin, Klever Verlag (2021).
www.karinivancsics.at
Hermann Niklas
Studierte unter anderem Geschichte und Sozialpädagogik, arbeitet als Schriftsteller und Politischer Bildner und lebt mit seiner Familie in Wien, bildet gemeinsam mit Maria Seisenbacher seit 2007 das literarische Projektteam Wortwerft, 2020 erschien der Band Wetter bei LimbusLyrik, 2022 CD-Produktion: Zwei, Hermann Niklas und das Divine Musical Bureau, instant poetry and improvised music, 2022 Kurator und Projektleitung der Wutbox, verschiedene Stipendien in Österreich, Italien und der Slowakei.
www.niklashermann.com
Lisa-Viktoria Niederberger
Geboren 1988 in Linz, hat in Salzburg Kunstgeschichte und Germanistik studiert und als Redakteurin der Literaturzeitschrift erostepost, als Buchhändlerin und beim freien Radio gearbeitet. Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich für Literatur 2019, Startstipendium 2021, Kunstförderpreis der Stadt Linz 2021, Theodor-Körner-Förderpreis 2021. Studium der Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz.
Publikation: Misteln, edition.mosaik, 2018
Martin Peichl
Lebt und schreibt in Wien. Bisher erschienen: Wie man Dinge repariert (Edition Atelier, 2019), In einer komplizierten Beziehung mit Österreich (Kremayr & Scheriau, 2020) und Gespenster zählen (mit Fotos von Matthias Ledwinka, Kremayr & Scheriau 2021). Co-moderiert und co-organisiert die Lesereihen Mondmeer & Marguérite und STORIES in Wien.
www.martin-peichl.at
Maria Seisenbacher
Lyrikerin und Übersetzerin in Leichte Sprache. Zahlreiche Stipendien (zuletzt: Projektstipendium bmukk, 2021/22), Auszeichnungen und Teilnahme an internationalen Lyrikfestivals (zuletzt: Littfest Umea, Schweden 2019).Publikationen, zuletzt: Hecken sitzen, Limbus Verlag 2021.
www.mariaseisenbacher.com
Lisa Spalt
Arbeitet zum Handeln in Sprache, Bildern und Objekten. Sie ist Mitarbeiterin des Instituts für poetische Alltagsverbesserung, einer in diversen Kooperationen sich entfaltenden ironischen Auseinandersetzung mit der Nützlichkeit von Dichtung. 2021 erhielt sie den Heimrad-Bäcker-Preis und den Outstanding Artist Award.
www.lisaspalt.at
Verena Stauffer
Geboren 1978 in Kirchdorf an der Krems. Studium der Philosophie an der Universität Wien. Absolventin der Leondinger Akademie für Literatur und der Lyrikkritikakademie des Hauses für Poesie zu Berlin. Mitglied im Literaturverein Manuskripte. Lebt in Wien. Als Max-Kade-Stipendiatin hielt sie 2021 eine Gastprofessur für „creative writing“ am Liberal Arts College Allegheny, in den USA. Ihr Gedichtband Ousia, Kookbooks 2020, war 2020 für den österreichischen Buchpreis nominiert.
Zuletzt erschienen: Geschlossene Gesellschaft. Frankfurter Verlagsanstalt, 2021
www.verenastauffer.at